IPv6 verwendet nicht dasselbe Adressklassensystem wie IPv4, das als klassenbasierte Adressierung bekannt ist (Klassen A, B, C, D und E).
Dieses Schema wurde in IPv4 in den 90er Jahren durch CIDR-Adressierung (Classless Inter-Domain Routing) ersetzt, um die Effizienz der Adresszuweisung zu verbessern, und fehlt seit seiner Konzeption in IPv6 vollständig.
Adressierung in IPv6:
1. Adressstruktur: IPv6 verwendet 128-Bit-Adressen und ermöglicht so einen viel größeren Adressraum als IPv4. Dieser riesige Adressraum ermöglicht eine erhebliche Flexibilität bei der Zuweisung und Verwaltung von Adressen, ohne dass ein Klassensystem erforderlich ist.
2. Arten von IPv6-Adressen: Anstelle von Klassen verfügt IPv6 über mehrere Adresstypen, die für unterschiedliche Zwecke definiert sind, wobei jeder über ein eigenes Präfix verfügt, das seine Funktion angibt. Zu den häufigsten Typen gehören:
- Unicast-Adressen: Sie dienen der Eins-zu-Eins-Kommunikation. Sie beinhalten:
- Globaler Unicast: Ähnlich wie öffentliche Adressen in IPv4 sind sie weltweit eindeutig und werden für die Kommunikation im Internet verwendet.
- Link-Lokal: Eindeutige Adressen nur im Kontext eines einzelnen Netzwerksegments. Sie dienen der Kommunikation im lokalen Netzwerk, ohne dass ein globales Präfix erforderlich ist.
- Einzigartiges Lokal: Ähnlich wie private Adressen in IPv4 (z. B. Adressen der Klassen A, B, C im Hinblick auf die interne Verwendung) sind diese Adressen für die Verwendung in lokalen Netzwerken bestimmt und können im Internet nicht weitergeleitet werden.
- Multicast-Adressen: Sie ersetzen IPv4-Broadcast-Adressen und dienen der Übertragung von Informationen an mehrere Empfänger.
- Anycast-Adressen: Sie sind mehr als einer Schnittstelle, jedoch auf unterschiedlichen Knoten, zugewiesen, sodass Pakete an die nächstgelegene Adresse gesendet werden können, die diese Anycast-Adresse teilt.
3. Subnetzbildung in IPv6: Bei der Adresszuweisung in IPv6 wird für die meisten Subnetze typischerweise eine Präfixlänge von /64 verwendet, diese ist jedoch flexibel und kann je nach organisatorischen oder technischen Anforderungen variieren. Diese Flexibilität macht feste Adressklassen überflüssig und ermöglicht eine effizientere Nutzung des Adressraums.
Schlussfolgerung:
IPv6 wurde so konzipiert, dass es flexibler und effizienter als IPv4 ist und das Klassensystem überflüssig macht, indem ein anpassungsfähigerer und umfassenderer Ansatz für die Adressverwaltung verwendet wird.
Dies ermöglicht eine bessere Netzwerkplanung und -nutzung sowie eine größere langfristige Skalierbarkeit.
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