Im Kontext von IPv6 funktioniert die Adressvergabe aufgrund der großen Anzahl verfügbarer Adressen ganz anders als bei IPv4.
Es ist nicht notwendig, pro Client eine einzige IPv6-Adresse zu vergeben, wie es bei IPv4 üblich war. Stattdessen weisen Internetdienstanbieter (ISPs) ihren Kunden in der Regel Blöcke von IPv6-Adressen zu, selbst in Wohn- oder Kleinunternehmensumgebungen.
So funktioniert die IPv6-Zuweisung:
1. Adressblöcke: Bei IPv6 ist es üblich, dass ein ISP jedem Kunden einen Adressblock zuweist, nicht nur einen. Diese Blöcke werden als „Präfixe“ bezeichnet und sind normalerweise groß genug für mehrere Geräte oder sogar ganze Subnetze.
Die Blockgröße wird durch eine Präfixnotation angegeben, z. B. /48, /56 oder /64, wobei eine kleinere Zahl einen größeren Block angibt.
2. Größe gemeinsamer Blöcke:
- /48 oder /56: In Unternehmensumgebungen oder bei Kunden mit erheblichen Anforderungen ist es üblich, ein /48- oder /56-Präfix zuzuweisen. Ein /48-Präfix bietet 1.2 x 10^24 Adressen und ein /56 bietet 4.7 x 10^16 Adressen.
- / 64: Bei Privatkunden wird häufig für jedes Subnetz ein /64-Präfix vergeben. Ein einzelnes /64-Präfix enthält 18,446,744,073,709,551,616 eindeutige Adressen, mehr als genug für jedes Zuhause.
3. Zuteilung nach Bedarf: Wenn Sie 3000 Clients haben, benötigen Sie nicht 3000 einzelne globale IPv6-Adressen; Stattdessen könnte jeder Client ein /64-Präfix (oder sogar /56 für Unternehmensclients) erhalten, was es jedem von ihnen ermöglicht, buchstäblich Milliarden von Geräten zu verbinden.
Vorteile von IPv6-Blöcken:
- Skalierbarkeit: Die Zuteilung eines Blocks pro Client erleichtert die Verwaltung und Skalierbarkeit der Netzwerke.
- Flexibilität: Ermöglicht Kunden die Konfiguration mehrerer Subnetze innerhalb ihres Netzwerks und verbessert so die Organisation und Sicherheit.
- Autonomie: Kunden können ihre eigenen Adressen innerhalb des zugewiesenen Blocks verwalten, ohne dass eine ständige Interaktion mit dem ISP erforderlich ist, um weitere Adressen zu erhalten.
Überlegungen für Lieferanten:
- Zuweisungsrichtlinien: ISPs müssen Richtlinien befolgen, die von regionalen Internet-Registrierungsstellen (RIRs) wie ARIN, RIPE NCC oder APNIC festgelegt wurden und festlegen, wie IPv6-Adressen zugewiesen werden sollen.
- Support und Schulung: Sie sollten ihren Kunden IPv6-Support und Schulungen anbieten, um eine ordnungsgemäße Umstellung und Handhabung der neuen Adressen sicherzustellen.
Kurz gesagt: Ihr Internetdienstanbieter sollte Ihnen einen Block von IPv6-Adressen zur Verfügung stellen, der für die Anzahl Ihrer Kunden geeignet ist, und nicht eine einzelne Adresse pro Kunde.
Dies ist nicht nur praktischer, sondern entspricht auch den Best Practices des modernen Netzwerkmanagements.
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