Die administrative Distanz im Kontext des Netzwerk-Routings ist eine Metrik, die Router verwenden, um die beste Route auszuwählen, wenn zwei oder mehr verschiedene Routen von zwei verschiedenen Routing-Quellen zum selben Ziel führen. Es ist ein Schlüsselkonzept beim IP-Routing und trägt dazu bei, die Konsistenz und Zuverlässigkeit der Routing-Informationen aufrechtzuerhalten.
Die administrative Distanz ist im Wesentlichen ein Maß für die Glaubwürdigkeit oder Zuverlässigkeit der Quelle der Route. Jedem Routing-Protokoll (z. B. OSPF, EIGRP, BGP usw.) wird ein vom Hersteller des Netzwerkgeräts vorgegebener administrativer Distanzwert zugewiesen. Diese Werte können von Netzwerkadministratoren geändert werden, um die Routenauswahl zu beeinflussen.
Die Werte für die administrative Entfernung liegen typischerweise auf einer Skala von 0 bis 255, wobei ein niedrigerer Wert auf eine zuverlässigere Quelle hinweist. Beispielsweise hat eine Route, die direkt über eine verbundene Schnittstelle gelernt wird, eine administrative Distanz von 0, was sie zuverlässiger macht als jede andere Route, die über Routing-Protokolle gelernt wird. Hier sind einige allgemeine Standardwerte für die administrative Distanz für verschiedene Routing-Protokolle:
- Direkt verbunden: 0
- Statisch: 1
- EIGRP (intern): 90
- OSPF: 110
- RIP: 120
- EIGRP (extern): 170
- BGP (extern): 20
- BGP (intern): 200
Bei der Auswertung mehrerer Routen zum gleichen Ziel ermittelt der Router anhand der administrativen Distanz, welche davon als die zuverlässigste gilt und daher als bevorzugte Route in die Routing-Tabelle aufgenommen werden sollte. Wenn die administrative Distanz für zwei Routen gleich ist, verwendet der Router protokollspezifische Metriken, um zu entscheiden, welche Route die beste ist.
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